Donnerstag, 18. April 2013

Bayern-Lenin: Staat & Revolution 2


Jeder traditionsbewusste Bayer weiß, dass zum Fensterln eine Leiter gehört, die er hochsteigen muss, um zu seiner Liebsten zu kommen. Nur ist der Sinn der Sache natürlich nicht die Nutzung der Sprossen, sondern die Liebesbegegnung danach. Trotzdem sollte man sich mit der Frage beschäftigen, was man macht, wenn jemand die Sprossen angesägt hat …
„Staat und Revolution“ beschrieb sozusagen das erfolgreiche Fensterln - was Lenin danach untersuchte (z. B. in den „Aprilthesen“) war eher der Umgang mit der angesägten Leiter.

Dienstag, 16. April 2013

Geburtstag

Heute ist der Geburtstag von Ernst Thälmann. Erweisen wir uns ihm als würdige Nachfolgende ...

Sonntag, 14. April 2013

Staat & Revolution 1


Gern wird Lenin unterstellt, er hätte schon wenig später grundsätzliche Positionen daraus wieder korrigiert. Das sehe ich aber anders.
Zum dialektischen Denken gehört nämlich auch, sich über die Ebene klarzuwerden, auf der man sich gerade bewegt. Und „Staat und Revolution“ beschrieb eine Welt (!!!) des „Sozialismus“, auf die hinzusteuern 1916 theoretisch notwendig war und praktisch möglich schien – während es 1917 um die konkreten, unmittelbar bevorstehenden Schritte ging. Nun stellte sich die Frage auf einer Ebene, dass man zwar immer noch Sozialismus haben wollte, aber in wesentlichen Teilen der Welt noch nicht hatte und wahrscheinlich so bald nicht haben würde.

Freitag, 12. April 2013

Naturgesetze


Die Gesetze der menschlichen Gesellschaft wirken zwar in gewisser Weise wie Naturgesetze. Allerdings kann - so wie bei den Fallgesetzen Newtons die Erde (und der Gravitations-Gegenkörper) vorhanden sein muss - ein „gesellschaftliches Gesetz“ nur durch das Handeln von Menschen in der Gesellschaft existieren und funktionieren. Das aber ist wiederum nicht ohne ein bestimmtes Bewusstsein zu haben. Und das sind Beziehungen, die nicht der Schulmathematik entsprechen, weil das Handeln von Gruppen die Gesamtheit des Handelns der dazu gehörenden Menschen ist und jedes einzelne Bewusstsein durch mehr Faktoren beeinflusst wird, als für den konkreten Einzel-Fall relevant wären.

Mittwoch, 10. April 2013

Geschichtsdialektik


Dialektik ist Weltsicht in Zusammenhängen. Alles ist Gewordenes (und Vergehendes) und steht in Wechselwirkung mit der „restlichen“ materiellen Welt. Das Materielle in der menschlichen Gesellschaft sind seine wirtschaftlichen Beziehungen, die aus dem Entwicklungsstand der „Produktivkräfte“ erwachsen: Die Menschen treten in „Verkehrsverhältnisse“ zueinander – und zwar so, wie die technischen Möglichkeiten einer Produktion entwickelt sind. Wenn wir also wissen, wie viel und vor allem wie produziert wird in einer Zeit, wissen wir schon fast alles. Zumindest machen wir Fehler, wenn wir diesen Aspekt nicht mit betrachten.
Diese Verhältnisse … sind ... auch noch so da, wenn die technischen Bedingungen der Produktion sich längst weiterentwickelt haben. Marx nannte sie dann zu sprengende Fesseln ...

Montag, 8. April 2013

Geschichte 3


  Zum Verständnis, wie wir in die Zukunft blicken können, brauchen wir die Gesellschaftswissenschaften. Wir brauchen sowohl etwas Philosophie als auch politische Ökonomie als auch eine Lehre, wie die künftige Gesellschaft aussehen sollte und wie man dorthin kommen kann - früher unter Marxisten „wissenschaftlicher Kommunismus“ genannt. Wir brauchen den „dialektischen und historischen Materialismus“. Dessen philosophischen Kern würde ich am kürzesten so beschreiben:
Alles, was existiert, ist materiell und insoweit erkennbar (nur evtl. noch nicht erkannt) und dementsprechend veränderbar. Unser Bewusstsein spiegelt das Materielle wider, verändert es aber auch dabei.

Samstag, 6. April 2013

Geschichte 2


Nach meinem Verständnis ist diese größte Katastrophe der jüngeren Menschheitsgeschichte die Niederlage der Novemberrevolution in Deutschland. Hoffentlich liegt das nur daran, dass ich eben Deutscher und damit gewohnt bin, in meiner Heimat den Mittelpunkt des Universums zu sehen.
Der „Sieg“ der russischen Oktoberrevolution, genauer: die Art, in der er nur möglich geworden und in der bereits der Keim für sein Ende enthalten war, krankte nämlich am deutschen Scheitern.